Ausgewählte Projekte

Filialsoftware für den Einzelhandel

Auf Basis von Motorola MC3090 wurden für unterschiedliche Kunden MDE-Anwendungen zur Verwendung in den Einzelhandels-Filialen erstellt. Zum Teil wurde die Software auf Geräten anderer Hersteller portiert, sodass mehrere Typen zur Auswahl stehen oder parallel eingesetzt werden können.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der optimalen Anpassung an die vorhandene Organisationsstruktur und die Softwareergonomie, sodass die Daten sicher, schnell und effizient erfasst werden können.

Programmfunktionsmodule in der Filialsoftware

Folgende Programmfunktionen stehen in den Filialanwendungen zur Verfügung:

  • Bestellung: Nachbestellung von Ware, Aktions- und Sonderpostenbestellung, Bedarfsmeldung von Saisonware, usw. Dabei Anzeige von Ist-, Mindest- und Sollbestand sowie Bestellhistorie der letzten Bestellungen
  • Wareneingang: Annahme von Artikeln mit Mengenkontrolle und Melden von Abweichungen
  • Inventur: Schnelles Erfassen von Artikel und Menge
  • Retoure-Erfassung: Rückgabe von Ware
  • Bestands- und Artikelanzeige: Anzeige der Artikel-Stammdaten und der aktuellen Bestände, ggs. Lagerort
  • Etikettendruck: Erzeugen neuer Regaletiketten nach Erfassung der Artikelnummer
  • Weitere Module: Zeiterfassung, Umlagerungen (Filialaustausch), Bestandsmeldung, Kassiervorgang, Preisänderung
Artikelerfassung

Ein Hauptaugenmerk liegt auf der ergonomischen Datenerfassung (siehe Ergonomische Bedienung).

Die Freie Artikelerfassung geschieht durch Scannen oder Eintippen des Barcodes, durch Eingabe der Artikelnummer, oder über die Artikelbezeichnung per T9-ähnlicher Wörterbuchsuche.

Bei der Erfassung aufgrund von Vorgabedaten (z.B. Avise- oder Lieferscheindaten beim Wareneingang oder in Form eines Ordersatzes bei der Bestellung), so wird eine scrollbare Liste der zu erfassenden Vorgabedaten angezeigt, die sich mit jeder erfassten Position reduziert. Zu jedem Zeitpunkt ist also zu erkennen, welche Artikel noch erfasst werden müssen. Zusätzlich zur Artikelauswahl per Scannen oder Artikelnummerneingabe kann hier auch eine Position in der Liste selektiert und bestätigt werden. Das Scrollen in der Liste geschieht per Pfeiltasten oder durch Verschieben des Bildschirmausschnitts mit dem Finger auf dem Touchscreen.

Positionskorrektur

Die gespeicherten Positionen können durch Erneutes Scannen desselben Artikels bzw. eine Suchfunktion oder durch Zurückblättern mit den Pfeiltasten wieder aufgesucht werden. Anschließend kann die Menge korrigiert werden.

Datenkommunikation / Anbindung zur Warenwirtschaft

Offline

Zum Datenaustausch mit dem Hostsystem werden in den meisten Fällen Dateien (Stammdaten, Vorgabedaten, Erfassungsdaten) auf bzw. von einem lokalen PC übertragen, auf dem unser Kommunikationsprogramm CoX oder TWin als Dienst läuft. Je nach  Anforderung werden XML-Dateien, CSV-Dateien oder Textdateien mit festen Satzlängen verwendet und über ein lokales oder ein Netzwerkverzeichnis ausgetauscht. Bei der Kommunikation wird gleichzeitig die Uhr des Geräts abgeglichen, auf Programmupdates geprüft, Einstellungsänderungen usw. abgeholt. Die Kommunikationsprogramme können bei Empfang neuer Erfassungsdaten das Ereignis an die Warenwirtschaft weiterleiten oder externe Programme aufrufen, damit die Daten sofort in die Host-Datenbank übernommen werden können.

In Firmen mit Filialen ohne Netzwerkanbindung wird CoX oder Twin über Modem angesprochen. Die MC3090 baut eine DFÜ-Verbindung auf, über die die Dateien ausgetauscht werden können. Optional kann auch TWin den Anruf durchführen und die MDEs in den Filialen nacheinander abrufen.

In einem Projekt mit ca. 200 Filialen (kleine Shops) werden die Daten per WLAN über einen im Geschäft installierten ISDN-WLAN-Router an die Zentrale gesendet, wo sie von CoX in Filialverzeichnissen (Filialnummer\IN) abgelegt werden beziehungsweise abgeholt werden (Filialnummer\OUT). Die MC3090 wählt sich über den Router zu einem zufälligen Zeitpunkt innerhalb eines festgelegten Zeitfensters in der Nacht ein und sendet die erfassten Daten und holt neue ab. Durch die Zufallssteuerung wird bewirkt, dass das Zeitfenster relativ gleichmäßig ausgenutzt und die Anzahl zur benötigten ISDN-Leitungen minimal gehalten wird. Bei einem fehlgeschlagenen Verbindungsaufbau wird eine Wiederholung durchgeführt.

Für die Überwachung der Kommunikation stehen umfangreiche Logdateien zur Verfügung.

Online

CoX bietet auch die Möglichkeit zur ODBC-Abfrage einer Datenbank. Dadurch können in der Anwendung immer aktuelle Lagerbestände, Stammdaten, usw. verwendet werden. Auch das Speichern von Datensätzen ist möglich, aus Gründen der Wartbarkeit und Nachvollziehbarkeit aber häufig nicht gewünscht, es sei denn über eigens dafür implementierte Transfertabellen.

In einem anderen Projekt wurden Webservices über einen JBoss Applikationsserver zur Kommunikation verwendet. Zunächst wird über eine Webfunktion der zu bearbeitende Beleg gesucht (z.B. über Belegnummer, enthaltener Artikelnummer oder -Bezeichnung, Lieferant). Nach Identifizierung des gewünschten Belegs durch den Benutzer werden die Belegpositionen durch eine weitere Funktíon abgerufen. Nach der Bearbeitung wird der Beleg gebucht, d.h. durch wiederum eine Funktion zur Webapplikation zurückgeschickt.

Technische Details zur Datenkommunikation...

Fernsteuerung und Überwachung der Kommunikation durch die Zentrale

In mehreren Projekten wurde zentralseitig ein Überwachungsprogramm eingesetzt, das Informationen über die ausgetauschten Dateien, Kommunikationsfehler, usw. sammeln. Über ein Monitorprogramm (Konsole) werden in einer Übersichtsliste alle Filialen angezeigt und man kann prüfen, wann welche Kommunikationsvorgänge stattgefunden haben, wie viele Daten empfangen wurden, ob Fehler auftraten, welche Programmversionen verteilt sind. Eine Steuerung (Abfordern von Sicherungsdaten, Änderung der Konfiguration, Einstellen von Programmupdates usw.) ist auch möglich. Dies wird bei der nächsten Kommunikation berücksichtigt.

MDE-Monitor

Bei den Online angebundenen Systemen gehen die Steuerungsmöglichkeiten noch weiter. Neben kundenspezifischen Lösungen ist hier der SOTI MobiControl (ext. Link) als Standardprodukt zu empfehlen.

Mehrsprachigkeit

Für den internationalen Einsatz werden Sprachdateien eingesetzt, die Texte (und auch Zahlen- und Datumsdarstellungen) definieren, sodass dieselbe Applikation in unterschiedlichen Ländern zum Einsatz kommen kann. Die Sprachdateien liegen in einem XML-Format vor, die durch den Kunden selbst editiert werden können. Dazu kann ein normaler Text-Editor (z.B. Notepad), ein XML-Editor oder unser spezieller Sprachdateieditor zum Einsatz, der verschiedene Sprachen nebeneinander stellt und so die Übersetzung sehr einfach macht. Die Dateien sind in Unicode kodiert, sodass alle gängigen Zeichensätze (europäisch und asiatisch) verwendet werden können. Kyrillisch, Griechisch, Hebräisch, Arabisch, Japanisch - alles kein Problem.

Automatisches Programmupdate

Bei der regelmäßigen Kommunikation wird auch geprüft, ob ein Update für die MDE-Anwendung vorliegt. In diesem Fall werden die Programmdateien vom Host abgeholt und auf dem Gerät automatisch aktiviert. Für ein vollständiges Update ist dazu ein automatischer Kaltstart der MC3090 notwendig. Zuvor wird die lokale Datenbank jedoch im nichtflüchtigen Speicher (Flash) gesichert und danach restauriert, sodass keine Erfassungsdaten verloren gehen.

Lokale Datensicherung gegen Geräteausfall

Zur Sicherung der Datenbank kann sie regelmäßig auf eine ins Gerät gesteckte SD-Card gespeichert werden. Bei einem Geräteausfall kann die Karte entnommen und auf einem anderen Gerät weiter verwendet werden.

Warum nicht so gerne Browser-basierte Webanwendungen, warum nicht Thin-Client?

Die meisten Handheld-Geräte enthalten einen Webbrowser (Internet Explorer), mit dem Webanwendungen bedient werden können. Der Vorteil ist, dass hier keine Entwicklung für das MDE stattfindet, sondern nur der Webserver programmiert werden muss. Die Formulare einer vorhandenen Webanwendung sollten auf die Bildschirmauflösung der Geräte angepasst werden, damit die Texte gut lesbar und die Erfassungsmasken möglichst ohne Scrollen (mit dem Stift) zu bedienen sind. Trotzdem ist eine wirklich ergonomische Bedienung einer Browseranwendung nur schwer realisierbar. Der Scanner wird bei Browseranwendungen nicht gezielt, sondern global aktiviert, sodass an allen Eingabefeldern scannen möglich ist und somit Fehlbedienungen kaum zu verhindern sind. Für einige Geräte gibt es spezielle Versionen von Webbrowsern, mit denen einige Probleme gelöst werden können. Eine optimal ergonomische Erfassungsanwendung ist mit browserbasierten Anwendungen aber kaum realisierbar.

Bei Thin-Client-Anwendungen (z.B. über die Remote-Desktop-Connection) wird eine Windows-Anwendung auf dem Gerät fernbedient. Hier ergeben sich ähnliche Schwierigkeiten wie bei den browserbasierten Webanwendungen, da die Gerätefunktionen nicht optimal angesteuert werden können.


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