Datenkommunikation / Anbindung zur Warenwirtschaft

Zum Datenaustausch mit dem Hostsystem kommen unterschiedliche Mechanismen zum Einsatz:

  • Dateiübertragung (Offline) über unsere PC-Kommunikationsprogramme CoX oder TWin. Die Initiative zum Start wird durch das MDE übernommen. Es steuert den Kommunikationsvorgang und kann damit Stammdateien anfordern, Erfassungsdaten senden, die Uhr synchronisieren, Programmupdates laden, usw. Als Übertragungsmedien kommen in unterschiedlichen Projekten WLAN, Ethernet, USB-Schnittstelle oder die Serielle Schnittstelle zum Einsatz. CoX und Twin ermöglichen auch die Modem-Steuerung (analog bzw. ISDN), Dateien über DFÜ-Verbindungen ausgetauscht werden können. Das ist besonders für Außendienstmitarbeiter oder für Filialen ohne Netzwerkanbindung geeignet. Dabei kann wahlweise das MDE den Anruf durchführen oder CoX die MDEs in Filialen abrufen.

    Als Vorteil der Dateiübertragung ist die leicht nachvollziehbare Schnittstelle zu nennen. Alle ausgetauschten Daten liegen als Dateien vor und können archiviert werden. In den Logdateien des Kommunikationsdienstes kann nachvollzogen werden, wann welche Daten ausgetauscht wurden. Außerdem ist der Import und Export von Dateien normalerweise mit allen Warenwirtschaftssystemen möglich und gut dokumentiert. Häufig stehen modernere Methoden zum Datenaustausch nicht zur Verfügung.>

    Nachteilhaft ist beim Offline-System, dass die Daten nicht immer aktuell sind, sondern erst durch die Übertragung bereitgestellt werden und dann noch von der Datenbank übernommen werden müssen, bevor sie in der Warenwirtschaft sichtbar werden und die Bestände ändern. Als weiterer Nachteil ist vielleicht zu sehen, dass der Austausch koordiniert werden muss. Gleichzeitiges Lesen und Schreiben und damit verbundenes Sperren der Dateien darf nicht zu fehlenden oder doppelten Daten führen. Die Kommunikationsverzeichnisse müssen gelegentlich aufgeräumt werden. Das wird durch unsere Kommunikationsprogramme sichergestellt.

  • Client-Server-Anwendung über WLAN: Hier kann das MDE (Client) Funktionen beim Server (Hostsystem) aufrufen und so Datensätze austauschen. Eine Artikelabfrage auf dem Gerät spiegelt also den aktuellen Zustand der Daten (Bestände) in der Datenbank wider. Das Speichern einer Erfassungsposition kann sich in der Warenwirtschaft sofort auswirken und Bestände verändern oder reservieren, falls gewünscht - oder er wird in der Hostdatenbank zunächst in einer temporären Tabelle abgelegt und durch das Auslösen der Buchungsfunktion weiterverarbeitet.

    Vorteil ist die Aktualität der Daten, die mit der Datenbank übereinstimmen. Bei einem Geräteausfall kann ein anderes MDE eine laufende Erfassung übernehmen, da die Daten bereits im Hostsystem gespeichert ist.

    Besonderes Augenmerk bei den Online-Anwendungen liegt auf der Reaktionsgeschwindigkeit. Wenn eine Datenabfrage auf Positionsebene zulange dauert, kann keine effiziente Erfassung erfolgen. Die Praxis zeigt, das ein Zugriff über die Warenwirtschaft oft zu Verzögerungen von einer bis mehreren Sekunden bewirkt. Beim direkten Zugriff auf eine Datenbank oder auf Dateien ist die Wartezeit oft noch zu optimieren.

    In Szenarien, in denen die Funkverbindung nicht immer besteht, können die Erfassungsdaten zunächst lokal gespeichert und bei Rückkehr in den Funkbereich in einem Rutsch zum Host übertragen werden. Ein Zugriff auf Stammdaten ist in dem Fall natürlich nur möglich, wenn diese zuvor lokal auf das Gerät geladen wurden.

  • Webservices über WLAN: Dies ist ein Spezialfall der Client-Server-Anwendung. Hier wird ein Standardprotokoll (SOAP über HTTP) zur Kommunikation verwendet, das viele Warenwirtschaftprogramme, Applikationsserver und Datenbanksysteme (z.B. SQL Server ab Version 2005) bereits unterstützen. Es lassen sich leicht systemübergreifende Applikationen mit unterschiedlichen Techniken erstellen (z.B. ASP.NET, PHP, o.ä.). Durch den HTTP-Standard sind Sicherheitsvorkehrungen in den Netzwerken leicht einzuhalten.

  • ODBC-Zugriff: Per ODBC können Datenbankabfragen und -speicherungen direkt durch das MDE vorgenommen werden. Da es für WindowsCE selbst keine standardmäßigen ODBC-Treiber enthält, wird hier ein Adapter auf dem Kommunikations-PC benötigt. Unser Kommunikationsprogramm CoX (siehe oben, Dateiübertragung) enthält ein Protokoll, mit dem das MDE Datenbankabfragen an CoX richten kann. CoX führt die ODBC-Abfrage aus und gibt die Antwort online an das MDE zurück.

  • Microsoft Office Automation: Die Microsoft Office-Produkte (z.B. Access und Excel) können über OLE Automation angesprochen werden, sodass über einen Software-Adapter MDE-Daten in Dokumente dieser Produkte eingeimpft werden können.

  • Telnet-Server: Die Programmlogik einer Telnet-Anwendung läuft auf dem Hostsystem ab. Das MDE dient hier als Ein-/Ausgabe-Terminal (Telnet-Client). Der Server sendet die Eingabemaske an das MDE, das sie sofort darstellt. Die Eingaben bzw. gescannten Barcodes werden zur Verarbeitung zurück an den Telnet-Server geschickt. Bei der VT220-Emulation werden die Eingaben unmittelbar zeichenweise gesendet, während die IBM5250-Emulation komplett ausgefüllte Eingabemasken verschickt. Wir haben für unterschiedliche Geräte einen Standard Telnet-Client (Dextel) entwickelt und sogar eigene Geräte nur für diesen Zweck gebaut (das Staplerterminal VistaPlus und das Handheld VistaPocket). Für die effiziente Entwicklung von Telnet-Server-Applikationen haben wir uns eine entsprechende Plattform und Funktionsbibliothek aufgebaut, die wir als Basis vieler Projekte verwenden.


Abbildung Kommunikationsprogramm CoX

Kommunikationsprogramm CoX Kurzbeschreibung


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